Wie Unternehmen und Apotheken richtig investieren

Der Betrieb einer Apotheke erfordert umfangreiche Investitionen. Solche, die dabei helfen, die Mindestanforderungen ans Qualitätsmanagement, die Patientenfreundlichkeit und Alltagstauglichkeit zu erfüllen. Und solche, die durch zusätzliche Services oder neue Technik den eigenen Ertrag optimieren können.

 

Was ist eine Investition?

Unter einer Investition versteht man die mittel- oder langfristige Bindung von Kapital in materiellen oder immateriellen Vermögensgegenständen, um in der Zukunft höhere Umsätze und Gewinne zu erwirtschaften.

Dabei gilt es zu betrachten, ob die Kapitalbindung zu Lasten der Liquidität des eigenen Unternehmens gehen könnte und somit eine Gefährdung darstellt oder ob es lohnende Alternativen gibt – z. B. durch das Leasing eines PKWs zur Auslieferung von Medikamenten, dass in bestimmten Fällen sinnvoller als der Kauf sein kann.

 

Beispiele für Investitionen von Apotheken:

  • Anschaffung eines Kommissionierautomaten, um Wartezeiten zu senken, Beratungszeiten zu erhöhen und Mehrverkäufe zu generieren
  • Investition in Immobilien, wie z. B. den Kauf eines Ladenlokals
  • Investition in Fahrzeuge zum Ausliefern von Medikamenten
  • Investition in Geräte und Werkzeuge, wie z. B. Blutzuckermessgeräte
  • Investition in IT und digitale Technologie, wie z. B. Click & Collect oder digitale Warenwirtschaftssysteme

 

Materielle versus immaterielle Investitionen

Investieren bedeutet also, Wirtschaftsgüter gezielt zu erwerben, die dem eigenen Unternehmen in der Regel mehrere Jahre für betriebliche Zwecke nutzen und einen Mehrwert erwirtschaften sollen. Das ist vor allem deshalb wichtig, um langfristig erfolgreich zu bleiben und gegenüber dem Wettbewerb zu bestehen. Dabei unterscheidet man zwischen materiellen und immateriellen Gütern wie auch Finanzanlagen.

Erstere haben wir Ihnen bereits bei den Beispielen oben genannt. Bei den immateriellen Gütern kann es sich hingegen um Investitionen in Lizenzen, Patente, Fortbildungen oder auch Konzessionen handeln. Eine Investition in eine Finanzanlage bedeutet wiederum, dass Unternehmen ihr Anlagevermögen erhöhen – z. B. durch Wertpapiere oder Unternehmensbeteiligungen, die längerfristig gehalten werden sollen.

 

Wann amortisiert sich eine Investition?

Das erste Ziel einer jeden Investition ist, dass sie sich amortisiert. Und der Prozess, während dem sich die getätigten Investitionen durch die aus ihnen erzielten Gewinne wieder decken, wird als Amortisation bezeichnet. Sprich: Wenn die Kosten der Anschaffung exakt dem erwirtschafteten Gewinn entsprechen, hat sich die Investition amortisiert.

Um das und langfristig sogar Gewinne zu erreichen, erfordert jede Investition einen sorgfältigen Entscheidungsprozess, in dessen Mittelpunkt die Investitionsrechnung steht. Dabei werden die Auswirkungen auf die monetären Unternehmensziele wie die Rentabilität oder Wertsteigerung erfasst. Zum anderen fließen auch nicht monetäre Aspekte wie z. B. Marktanteilswachstum, soziale oder auch Umweltziele in die Entscheidungsfindung mit ein, aber nicht in die Investitionsrechnung.

Die Amortisationsrechnung ist ein Verfahren der statischen Investitionsrechnung: Sie vergleicht den Zeitraum, über den die getätigten Ausgaben wieder eingenommen werden (Kapitalrückfluss) durch die eigentliche Amortisationszeit. So beantwortet sie die Frage: Wie lange dauert es, bis das für die Investition ausgegebene Geld wieder reinkommt?

 

Was ist die dynamische Investitionsrechung?

Die dynamischen Verfahren zur Investitionsrechnung verfolgen denselben Zweck wie die statischen. Nur mit dem zusätzlichen Vorteil, dass sie alle zukünftigen finanziellen Auswirkungen und Änderungen der Zahlungsströme über den Zeitraum der Amortisation umfassen.

 

Dabei kommt der Kapitalwert ins Spiel, der auch als Netto-Barwert bezeichnet wird (im englischen Net Present Value, NVP). Die Kennzahl dient dazu, den Wert zukünftiger Ein- und Auszahlungen zum aktuellen Zeitpunkt zu erfassen. So werden Investitionsmöglichkeiten hinsichtlich ihrer Rentabilität in verschiedenen Berechnungsperioden vergleichbar.

 

Investieren und Vermögen zielgerichtet verwenden

Investieren oder nicht investieren? So lautet meist die entscheidende Frage, wenn man vor der Anschaffung materieller oder immaterieller Güter steht. Klar ist jedenfalls: Wer in einem umkämpften Markt bestehen möchte, sollte Investitionen nicht scheuen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu sichern. Dabei sollte man einen sorgfältigen Entscheidungsprozess durchlaufen und vor allem die Mittel der Investitionsplanung- und Rechnung nutzen.

Wägen Sie immer gut ab: Was bringt es mir mittel- bis langfristig ein? Lohnt es sich, das vorhandene Kapital zu binden oder gibt es Alternativen, die sinnvoller sind? Stimmen die Zahlen und vor allem auch das Bauchgefühl? Dann steht einer Investition eigentlich nichts mehr im Weg.