Warum ohne Marge kein Gewinn möglich ist

Wer Preise gewinnbringend kalkulieren möchte, muss sie im Blick behalten: Die Marge bezeichnet die Differenz zwischen dem erzielten Verkaufs- und Einkaufspreis und damit die Gewinnspanne. Was sagt die in Prozent angegebene Kennzahl aus und warum ist sie nicht mit dem Gewinn gleichzusetzen?

Bitte beachten Sie, dass wir in diesem Beitrag nicht die Besonderheiten des Rezeptumsatzes berücksichtigen. Allerdings stellen auch die Preise Ihres Frei- und Sichtwahl-Sortiments einen wichtigen Einflussfaktor für die Marge dar.

 

Wie berechnet man die Marge

Im Einzel- oder Großhandel ist die Berechnung der Marge leicht: Eine Ware wird zu einem bestimmten Preis eingekauft und zu einem höheren Preis weiterverkauft, wodurch eine Marge bleibt. Dabei wird die betriebswirtschaftliche Kennzahl in Prozent angeben: Wird z. B. ein Präparat für 10 Euro eingekauft und für 20 Euro verkauft, beträgt die Marge glatte 50 Prozent. Allerdings liegt der Gewinn nicht bei 10 Euro, da für dessen Ermittlung noch die Kosten abzuziehen sind, die mit dem Geschäft verbunden sind.

Bei der Marge handelt es sich also um den Betrag, der als Gewinnaufschlag beim verkaufenden Unternehmen verbleibt. Und damit ist eine entsprechende Marge erst die Basis, um überhaupt einen Gewinn erwirtschaften zu können.

 

Verschiedene Arten der Marge

Im Handel ist der Einkaufspreis also eine einfache Basis, von der aus sich der Verkaufspreis mit prozentualen Aufschlägen ermitteln lässt. In produzierenden Betrieben hingegen ist die Preisfindung nicht so leicht. Hier müssen noch die Kosten für die Produktion, Rohstoffe oder auch für das Marketing und den Vertrieb der Produkte in die Marge mit einberechnet werden. Somit ergeben sich noch weitere Margenarten:

Die Bruttomarge berücksichtigt die direkten Herstellkosten, die noch vom Verkaufspreis abgezogen werden. Während sich die Bruttomarge für Vergleiche von Unternehmen mit unterschiedlichen Umsatzniveaus eignet, fällt ihre Verwendung wegen spezifischer Produktionsprozesse branchenübergreifend schwerer. 

Die Nettomarge berücksichtigt nicht nur die Herstellkosten, sondern alle Kosten des Unternehmens. Somit gibt sie an, wie viel Prozent des Umsatzes übrigbleiben, nachdem alle Kosten abgedeckt sind. 

Die EBIT-Marge steht für die Ertragskraft eines Unternehmens und wird auch als operatives Ergebnis bezeichnet. EBIT steht für „Earnings Before Interest and Taxes” und bedeutet übersetzt: Gewinn vor Zinsen und Steuern. Somit bleiben sowohl Zinsen als auch Steuern unberücksichtigt, weshalb die EBIT-Marge auch eine gute internationale Vergleichsgröße für ganze Industriezweige darstellt.

 

Wie lässt sich die Marge erhöhen?

In vielen Branchen bestehen so gut wie keine Spielräume, Margen selbst festzulegen: Die Einkaufspreise stehen fest und die Verkaufspreise müssen sich am Wettbewerb orientieren. Natürlich können Sie dennoch die Preise erhöhen. Oder Sie nehmen die eigenen Kosten unter die Lupe, um durch Einsparmöglichkeiten die Marge zu steigern.

TruePrice von Solvena ist eine Lösung, die die richtigen Preise in Apotheken ermitteln kann, um die Marge zu steigern: Mit Hilfe der Berechnung aus Daten von Milliarden Apothekentransaktionen und intelligenten Algorithmen erhalten Sie damit die besten Preise für OTC-Produkte und das Freiwahlsortiment, um eine möglichst hohe Gewinnmarge bei gleichbleibend hoher Kundenzufriedenheit zu erzielen.

 

Verschiedene Branchen, verschiedenen Margen

Produktionsintensive Industrie, Softwarebranche, Einzel- oder Großhandel – je nach Branche und Geschäftsmodell kann eine Marge pro Produkteinheit sehr hoch ein, während in anderen Branchen bereits sehr kleine Margen ausreichen, um profitabel zu wirtschaften.

So hat ein verkauftes Auto durch seinen hohen Preis zwar eine hohe Marge, wobei allerdings die Stückzahl und die Absatzmenge niedriger sind. Konsumartikel des täglichen Lebens können hingegen eine deutlich niedrigere Marge haben, werden aber auch viel häufiger verkauft.